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Breuss Massage oder die magnetische Kunst an den Bandscheiben

Meiner Ansicht nach sind die Bandscheiben niemals verbraucht, sondern nur zusammengedrückt und ausgetrocknet.

(Rudolf Breuss, 24.06.1899 – 17.05.1990)

 

Was genau ist unter Breuss-Massage zu verstehen? Die Breuss-Massage setzt gezielt den Fokus auf die Erhaltung und Verbesserung der Bandscheiben-Beschaffenheit und deren Funktion. Der Erfinder, Rudolf Breuss, war ein österreichischer Elektromonteur und Heilpraktiker. Breuss ging davon aus, dass die Bandscheiben nicht kaputtgehen, sondern einzig austrocken können. Eine Folge davon wäre dann der Verlust der Elastizität der Bandscheibe.

Die Wirbelsäule wird gedehnt, indem der Masseur mit viel Gefühl Druck aufs Kreuzbein gibt und die Wirbelsäule so in die Länge zieht. Das Ziel ist eine möglichst komplette Entspannung der Wirbelsäule, der Muskeln und Faszien. Dann wird der ganze Rücken mit Johannis Öl eingestrichen und massiert. Johannis Öl ist nervenberuhigend und schmerzlindernd. Nebst diesen beiden Eigenschaften hat es auch eine stimmungsaufhellende Wirkung. Die Heilpflanze Johanniskraut nennt man auch Lichtpflanze. Sie vermag nämlich depressive Zustände aufzulösen.

Durch die manuelle Dehnung der Wirbelsäule dringt das Öl zu den Bandscheiben vor. Diese quellen auf und dadurch kann der Wirbel wieder in die richtige Position gebracht werden. Die Wirkung des Öls auf die Bandscheibe ist wie Wasser, das auf einen Schwamm trifft, der dann aufquellt. Rudolf Preuss sagt: „Wenn eine Kette gespannt ist, dann kann man kein Glied verschieben. Ist die Kette nicht mehr gespannt, dann kann man sie verschieben, die Nerven sind nicht mehr eingeklemmt und der Patient ist wieder gesund. Ohne vorheriges Strecken bleibt Johannisoel bei dieser Vorgehensweise wirkungslos“.

Somit wird klar, dass eine nachhaltige Dehnung und eine vorgängige Massage elementar sind, um die Wirbelsäule wieder in ihre natürliche Ordnung zu bringen. Damit man überhaupt zu den einzelnen Wirbeln, den Dorn- und Querfortsätzen und den Bandscheiben vordringen kann, müssen zuerst die Faszien (Bindegewebe) und die Muskeln entspannt und weich massiert werden. Erst dann gelingt es, in die Tiefe zu kommen und dort die richtige Wirkung zu entfalten.

Bei akuten oder aktuellen Bandscheibenprolabs/Diskushernien sollte keine Behandlung durchgeführt werden. Auch Osteoporose und offene Rückenverletzungen gelten als Kontraindikationen.

Rückenschmerzen und bereits behandelte, ältere Bandscheibenprobleme lassen sich hingegen gut behandeln. Auch verschobene Wirbel oder Skoliosen sind Indikationen für eine Breuss-Massage.

Wenn man von der Breuss-Massage hört, so denkt man häufig auch an die Dorn-Massage. Die beiden Begriffen Dorn und Breuss werden gerne zusammen verwendet. Gekannt haben sich die Herrn Breuss und Herrn Dorn nicht. Die beiden Techniken unterstützen und ergänzen sich prima in ihrer Funktion. Mit der Dorn-Methode werden vor allem Knochen behandelt. Gelenke, Becken und Wirbelsäule werden wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht. Zudem gibt Dorn praktische Tipps zur Selbstbehandlung. Er setzt die Psyche eng in den Zusammenhang mit den einzelnen Wirbeln. Jeder Wirbel steht für ein Seelenthema oder einen mentalen Konflikt. Ergo nütze es nichts, nur den Körper zu behandeln. Dorn zeigt auf, dass auch Gefühle, Gedanken und die innere Ausrichtung miteinbezogen und allenfalls geändert werden müssen.

Ich finde die Breuss-Massage faszinierend, denn nebst einer wunderbaren Rückenmassage wird mittels Magnetismus eine tiefreichende Entspannung bis ins Innerste erreicht. Wirbel können wieder in ihre Ursprungsposition gebracht werden und die Bandscheiben werden besser durchblutet und ernährt. Am Ende der Behandlung wird zudem mit schnellen Streichungen auf der Wirbelsäule die Membrandurchlässigkeit der Zellen gefördert. Die eigene Energie wird dabei ebenso angekurbelt und gestärkt. Dazu verwendet man Seidenpapier, welches als Kondensatortrennschicht fungiert, um die Magnetisierung ermöglicht.

Selten habe ich nach einer Behandlung eine derart intensive Tiefenentspannung erlebt. Auch mein Rücken, der seit acht Monaten täglich unser Kind durch die Welt trägt, hat sich wunderbar entspannt angefühlt.

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